Schlaganfall - Krankheitsbild und Folgen

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Apoplexpatienten
Bei Apoplexpatienten fallen uns immer zuerst die motorischen Ausfälle an den Extremitäten auf.
Ein gelähmter Arm und/oder ein gelähmtes Bein.
Die HALBSEITENLÄHMUNG ist in der Frühphase eines Schlaganfalls meist schlaff. Später entwickelt sich daraus in zunehmendem Maß eine krampfartige Lähmung.
Diese ist nicht immer gleichbleibend und ist in einem gewissen Grad sogar beeinflussbar. Angst, Schmerzen, Stress z.b. sind Faktoren, die einen erhöhten Spasmus bewirken können.
Dies heißt für die Pflegeperson, dass sie nach Möglichkeit solche Faktoren ausschließen muss. Genau so wie an Arm und Bein fallen uns Veränderungen im Gesicht auf. Durch die Lähmung des Gesichtsnerven kommt es zum Speichelfluss aus dem Mundwinkel. Das Gesicht wirkt entstellt und der Patient leidet darunter.
Damit einher gehen häufig Schluckstörungen und Nahrung fällt wieder aus dem Mund. Man stelle sich vor, man hat beim Zahnarzt eine Betäubung erhalten und hat keine Kontrolle über einen Teil des Mundes.
Im Umgang mit einem Patienten nach Schlaganfall ist die SPRACHSTÖRUNG besonders zu werten.
Bedenke: sprachbehindert ist nicht geistig behindert! Die Unfähigkeit Worte zu finden löst Angst, Wut, Hilflosigkeit aus.
Ja und Nein kann verwechselt werden.
Man ist gefordert, Signale des Kranken zu erkennen, ohne dass dieser die entsprechenden Worte dazu zur Verfügung hat.
Auch beim Pflegepersonal stellt sich dann schnell Hilflosigkeit, Unsicherheit und Frust ein.
Für Schlaganfallpatienten sind Emotionsausbrüche oft die einzige Ausdrucksmöglichkeit.
Schnell schaukelt sich so eine Situation dann auf. Wichtig ist für das Pflegepersonal, dann nicht in einem scharfen Ton zu reagieren. Gesprochenes wird falsch oder gar nicht verstanden.
Keine entweder/oder Fragen stellen. Z.B. "Haben sie Durst, oder möchten sie nichts trinken" ist eine Frage, die der Kranke nicht beantworten kann.
Wichtig ist, kurze Fragen zu stellen, die Antwort abzuwarten und dann mit der nächsten Frage oder Information weiterzumachen, z.B. "Haben sie Durst?"
"Ja"
"Möchten sie etwas trinken?"
"Ja"
Es ist aber auch zu beachten, dass der Patient häufig Ja und Nein verwechselt. Dies sorgt dann zusätzlich für Verwirrung.
Vor dem Ansprechen Kontaktaufnahme (Anschauen, Anfassen/Vorsicht) trägt wesentlich zur Verständigung bei.
Selbst wenn der Patient dann "Nein" sagt, ist an seinem Gesichtsausdruck schnell zu erkennen, ob er auch "Nein" meint. Der Kranke braucht Zeit.
Man muss ihm genügend Zeit geben, zu verstehen und zu antworten.
Geschieht dies nicht sofort, ist man schnell geneigt, die Stimme zu erheben und zu schreien. Liegt keine Hörstörung vor, antwortet der Patient nur deshalb nicht sofort, weil er Zeit braucht, den Sinn der gesprochenen Worte zu verstehen und nach den richtigen Worten für die Antwort zu suchen.
Durch Schreien fühlt sich der Patient bedroht. Also: Nicht schreien!
Das Benutzen von Gebärden und Mimik ist wichtiger Bestandteil der Kommunikation mit einem Schlaganfallpatienten. Schaut den Patienten freundlich an und signalisiert ihm, ich bin bemüht Sie zu verstehen.
Jeder sprachliche Versuch muss. akzeptiert werden. Ständiges korrigieren des Kranken entmutigt ihn.
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